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Das Leben ist kein ruhiger Fluss

Autor:
Brigitte Isensee
Verlag:
Fabuloso Verlag, Bilshausen
Erscheinungsjahr:
2011
Sonstiges:

Taschenbuch
215 Seiten
Preis 12,80 €
ISBN 978-3-935912-63-1

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Leseprobe
Seite 172

Die Menschen, die mich um Hilfe bitten, sind meistens Freunde oder gute Bekannte von mir.
Weil sie positive Erfahrungen mit unserer gemeinsamen Arbeit gemacht haben, empfehlen sie mich immer häufiger ihrerseits Freunden und Bekannten weiter. Vorher fragen sie natürlich um Erlaubnis.

Leider ist es heute immer noch so, dass die Menschen, die sich mit Engeln, Seelen und Reinkarnation beschäftigen in der Minderheit sind. Die meisten wissen nicht einmal, dass es so etwas gibt. Viele begegnen diesen Themen mit Skepsis oder sogar Angst.
Ich habe volles Verständnis dafür.
Zu Beginn meiner Arbeit wurde ich manchmal ärgerlich, wenn andere Menschen mir nicht glauben wollten oder nicht begriffen.
Heute versuche ich nicht mehr andere zu bekehren. Ich glaube, dass sie den Weg beschreiten, wenn sie dazu bereit sind.

Eine Freundin lud ihre Cousine ein. Diese hatte ihre Mutter verloren und kam damit nicht klar. Sie litt darunter, weil sie nicht noch einmal mit ihr sprechen konnte – viele Dinge zwischen ihnen waren ungeklärt. Heike sprach mit mir, stellte viele Fragen. Ihre Angst und ihr gesundes Misstrauen entgingen mir nicht. Sie konnte und wollte nicht so recht glauben, dass die Seele ihrer Mutter noch da war. Ein Gespräch mit ihr? – Nein, das konnte es doch gar nicht geben!
Ich machte ihr den Vorschlag, sie sollte sich damit beschäftigen, vielleicht etwas lesen. Wenn sie das Gefühl hätte, es sei an der Zeit und sie bereit dazu, würde ich ihr gern helfen. Wenn nicht – auch gut. Ich wünschte ihr eine gute Heimreise.

Montag. Zum Frühstück hatte ich einen Gast. Im Ohrensessel saß Heikes Mutter!
Sie trug ein beigefarbenes Kleid, ein braun–beige gemustertes Tuch, braune Schuhe und eine lange Perlenkette, mit der sie spielte.
Sie teilte mir höflich aber sehr bestimmt mit, dass sie den ganzen Tag bei mir bleiben wolle!
Das war unmöglich, denn am Nachmittag war ich bei einer Freundin eingeladen – Pech für sie! Ich bat sie, später wieder zu kommen – wenn überhaupt. Sie musste doch wissen, dass ihre Tochter noch nicht zu einem Gespräch bereit war. Also – sie sollte bitte gehen!
Sie beharrte darauf zu bleiben. Sie würde sogar mit zu meiner Freundin kommen – wo lag das Problem? Außerdem freute sie sich auf ein Stück Torte; hoffentlich mit viel Sahne! Und dann dieses „Ambiente“ bei meiner Freundin, wie wunderbar. Das gefiel ihr. Bei dem Wort „Ambiente“ machte sie eine graziöse Handbewegung und lächelte. Jetzt reichte es mir aber! Sie sollte endlich verschwinden. Auf gar keinen Fall, ließ sie mich wissen, sie wollte bleiben, es gefiel ihr sehr gut bei mir.

Das Telefon klingelte – es war Heike.
Sie hatte sich das ganze Wochenende mit allem, was ich ihr gesagt hatte, auseinander gesetzt und war zu dem Entschluss gekommen, dass ein endgültiger Abschied von ihrer Mutter Vorrang hatte. Sie wollte unbedingt zu mir kommen, alles klären und deshalb zwei Tage später nach Hause fahren.
„Na, das passt ja gut“, sagte ich „deine Mutter ist schon seit einiger Zeit bei mir.“
Heike begriff nicht – wie sollte sie auch.
Da ich die Einladung hatte, verabredeten wir uns für 18.00 Uhr.


„Siehst du“, sagte Heikes Mutter, „jetzt weißt du, warum ich bei dir bin.“


Dann fing sie an, mir Anweisungen zu geben. Sie tat das so bestimmend, dass es fast Befehle waren. Sie duldete keinen Widerspruch! Trotzdem fühlte ich eine große Liebe und Güte, die von dieser Frau ausging. Es war eigenartig; sie fing langsam an, mir zu gefallen. Und dann ging es los:

„Ich bitte dich, heute Abend ein rotes Tuch als Zeichen von Liebe auszubreiten. Darauf stellst du Räucherstäbchen, Kerzen und Blumen. Heike soll sich aus diesem Raum drei Gegenstände aussuchen, die stellst du mit auf das Tuch, die Gegenstände haben symbolische Bedeutung. Sie wird das Herz, den Engel und den Rosenquarz nehmen. Schreibe die drei Gegenstände auf ein Stück Papier und lege den Zettel vor Beginn des Rituals auf das rote Tuch. Los, mach schon und schreibe es dir auf. Heike braucht nämlich Beweise dafür, dass ich bei dir bin. Sie glaubt nicht alles so einfach!“

Dann erzählte sie mir wichtige Dinge aus ihrem Leben; als Beweis für ihre Anwesenheit. Sie kannte ihre Tochter sehr genau und ich war dankbar, dass sie mich mit ihren Beweisen so unterstützte.
Was war das für eine Frau? Auf den Abend konnte ich gespannt sein!
So kam es auch. Wenn ich sonst Seelen ins Licht begleite brauchen wir Taschentücher, um uns die Tränen des Schmerzes abzuwischen. An diesem Abend benutzten wir sie, um die Lachtränen weg zu wischen. So etwas erlebte ich seitdem nie wieder.

Ich hatte noch nichts gegessen, mein Kaffee war kalt. Ich weiß nicht, was an diesem Montag los war. Ununterbrochen klingelte das Telefon. Ich kam zu nichts! Heikes Mutter saß den ganzen Vormittag gelassen im Sessel und beobachtete mich.
Dann zeigte sie lächelnd auf die Uhr und sagte:
„Du willst doch pünktlich sein, oder? Die Zeit wird knapp.“
In der Tat. Ich bat sie um Hilfe. Sie sollte das Telefon abstellen und dafür sorgen, dass ich nicht dauernd abgelenkt würde. Sie kam meiner Bitte nach.
Ich zog mich um und schminkte mich, es war Zeit zum Aufbruch. Ich wollte unbedingt pünktlich bei meiner Freundin erscheinen.

Meine Freundin hatte eine Torte gebacken.
Während des Kaffeetrinkens bekamen wir Besuch. Plötzlich saß mir Heikes Mutter gegenüber und sagte:
„Das habe ich mir gewünscht! Wunderbar, Sahnetorte!“
Ich lachte laut los und erzählte meiner Freundin von der Begegnung. Sie verstand, hatte sie doch auch Zugang zu der Geistigen Welt.

Am Abend kam Heike.
Ich hatte schon alles vorbereitet – genau wie von ihrer Mutter gefordert.
Ich erzählte Heike, was mir ihre Mutter schon mitgeteilt hatte und berichtete über unseren Nachmittag. Heikes Mutter stand neben mir und flüsterte mir zu:
„Du musst ihr alles beweisen, ich helfe dir. Sie glaubt dir sonst kein Wort.“
Rezension

Klappentext

Mein spiritueller Weg

Bis zu meinem 45. Lebensjahr führte ich mit meinem Mann und meinen beiden Kindern ein ganz normales Leben; mit allen Höhen und Tiefen.
Nach dem Tod meiner Eltern, und ganz besonders nach dem Tod meines Mannes wurde ich von der geistigen Welt aufgefordert, einen neuen Weg zu beschreiten. Dieser Kontakt intensivierte sich mit der Zeit immer mehr.
Ich fing an Dinge zu sehen, die für andere Augen nicht sichtbar waren. Meine Engel und mein Geistführer begleiteten mich.

Mir begegneten verstorbene Menschen, deren Seelen erdgebunden waren, und die ins Licht wollten.

Ich absolvierte in den vielen Jahren eine regelrechte „Ausbildung“ mit immer größer werdenden Anforderungen. Die geistige Welt stand und steht mir stets lehrreich und hilfreich zur Seite.

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