Autor:
Manfred PiepiorkaVerlag:
Fabuloso VerlagErscheinungsjahr:
2017Sonstiges:
Coverbild von Paul Anides. Abdruckerlaubnis liegt vor.
Preis: 9,80 Euro
ISBN: 978-3-945346-60-0
Hier kaufen
Oder direkt beim Autor.Leseprobe
Zuflucht und Schutz sahen anders aus.
Völker und Nationen leben wie man weiß, in unterschiedlichen Rechtssystemen. In dem Land, in dem sich die in der Folge geschilderten Ereignisse abspielten, gelang es der führenden Schicht in einigen Fällen, verbrecherische Machenschaften geschickt zu verschleiern. Nun bleibt allerdings niemals wirklich alles geheim. Hier und dort sickern immer Informationen durch das Tarnnetz und bringen bzw. brachten verantwortungsbewusste Einzelpersonen dazu, sich aufzulehnen.
Ab einem gewissen Punkt schlug die Obrigkeit unbarmherzig zu. Den Aufbegehrenden schien nur noch ein einziger Ausweg denkbar, das Zurückweichen oder Ausweichen. Der Ehrlichkeit halber sollte lieber von Flucht gesprochen werden.
In dieser Situation tauchten plötzlich und unerwartet offensichtlich potentielle Helfer auf. Die wussten unverschämt gut zu argumentieren und flüsterten den betroffenen Menschen eine mögliche Passage ins Ohr, die aus dem Dilemma führte. Hoffnung und Zukunftsgedanke. Inzwischen führte man die Wünsche und Erwartungen bislang völlig Fremder über verschiedene Netzwerke punktförmig zueinander. Einzelpersonen und ganze Zusammenschlüsse Gleichgesinnter setzten sich plötzlich in Bewegung. Gemeinsam stark strömten die, einer vagen Hoffnung Folgenden, dem versprochenen Schlupfloch entgegen.
Mit dieser Masse verschmelzend, fiel auch Bastian absolut nicht auf. Er wurde Teil des wild zusammengewürfelten Haufens. Der junge Mann folgte dem alles bestimmenden Herdentrieb. Unaufhaltsam durch fremde Gegenden, Orte und nun durch schmale Gassen hinunter zum Hafen. Die beidseitig eng bebauten, schmalen, zuletzt beinahe schnurgeraden Gassen wirkten wie ein Trichter. Der inzwischen stolpernd vorwärtsdrängende Pulk fiel geradezu in die sich öffnende Weite eines großen Platzes.
Wie zum Verrat bereit, setzte währenddessen die Dämmerung ein. Sie gab sich allerdings kaum zu erkennen, sondern flüchtete umgehend in die Schwärze der Nacht. Gegen den nächtlichen Horizont erkannten die brennenden Augen der Flüchtenden jetzt schemenhaft die Silhouette eines Schiffes.
Ja, dort unten wartete es, das Schiff. Es ankerte gar nicht weit entfernt vom Pier. Allerdings nicht nahe genug, als dass jemand jegliche Einzelheiten registrieren konnte. Zumal irgendetwas die Sicht behinderte. Das war nicht die Dunkelheit. Es gab auch keinen Nebel. Die Unklarheit verursachte etwas, was von Bastian eher als eine Art Schleier bewertet wurde.
Trotzdem, einige Aufbauten und Masten ließen sich mehr oder weniger gut erkennen. Demnach konnte es sich bei dem Schiff dort durchaus um einen Segler handeln. Aller-dings irritierten die Ausmaße. Sowohl die Länge des Schiffes, wie auch die Höhe der Aufbauten mussten gigantisch sein. Außerdem – ein Segelschiff mit Decks in solch einer Anordnung? Sehr befremdlich und eigenartig, wenn da nur die Masten nicht wären. Unter anderen Umständen hätte der Anblick vermutlich abgeschreckt. Doch in jenen Augenblicken entwickelte nicht ein einziger der vielen Menschen ein warnendes Gespür dafür.
Im Gegenteil, trunken von Erwartungen starrte alles mit brennenden Augen hinüber zum schemenhaften Schiff. Überhitzte Leiber drängten sich immer dichter zusammen. Unzählige Füße scharrten unruhig auf grobem Pflaster. Verhaltene Kraft, einer gespannten Feder gleichend. In der Luftglocke der Anspannung knisterte so etwas wie Elektrizität. Bereit, sich unvermittelt als greller Blitz zu entladen. Die Zeit schien auf einmal unbekannten Gesetzmäßigkeiten zu gehorchen. Sie verstrich in hin- und herpendelnde Unschlüssigkeit. Die Begriffe für Sekunden, Minuten oder Stunden erhielten den Status: Überflüssig. Der einzig gültige Zeitbegriff hieß: Erwartung!
Bastian, der ebenfalls innerlich brannte, verglich seine Situation mit der eines Kraftfahrers, der im Stau auf der Autobahn steht. Irgendetwas hemmt, aber es ist nicht erkennbar, was. Die allgemeine Unruhe verstärkte sich. Dann, die größtmögliche Zeit bis zur Eskalation wohl ausgereizt, öffnete sich ein Entlastungsventil. Auslöser dafür wurde ein halblauter Pfiff. Ein jeder der Wartenden reagierte darauf. Plötzlich gab es wiedererwachte Bewegung.
Schneller und schneller. Nicht einmal die wenig Vertrauen erweckenden, auf Duckdalben verlegten Planken, konnten die Masse jetzt noch stoppen. Unter dem geradezu sträflich unsicher errichteten Steg gluckste das Wasser. In ihm spiegelten sich die schwärzlichen Wolken des nächtlichen, im Moment ohne Sterne und Mond dunkelblauen, fast schwarzen Himmels. Die vielen Füße ließen die groben Planken erzittern und schwingen. Und dennoch schreckte nichts die vorwärtshastenden Menschen ab.
Wie alle vor und nach ihm, nutzte Bastian den schwankenden Bohlenpfad. Trügerische Sicherheit bot lediglich ein dünner, hüfthoch parallel zum Plankensteg gespannter Strick. Fast schon unerwartet war es dann tatsächlich geschafft. Die Lücke in der Reling des Schiffes lag hinter dem jungen Mann. Aus dem Dunkel heraus ergriff eine Hand Bastians Arm. Ob gewollt oder nicht, dem groben Zug musste man folgen. Sicht gleich null, es gab nirgendwo ein Licht. Mehr stolpernd als gehend überwand der Gezerrte undefinierbare Gegenstände, Türschwellen und Stiegen. Wie viele Male stießen Beine, Arme oder Kopf irgendwo an? Der stoßend und zerrend Geführte gab es schnell auf, solche Ereignisse zu zählen. Wenn aus derartigen unliebsamen Berührungen nur blaue Flecken entstanden, konnte ein Betroffener wahrlich schon zufrieden sein.
Endlich hörte das blinde Vorwärtshasten auf. Ein schmaler Flur und schließlich eine Tür bildeten einen Trichter in einen unbeleuchteten Raum. Irgendjemand zwang Bastian dazu, sich auf ein niedriges, hartes Lager zu setzen. Dunkelheit umfing den jungen Mann. Stickig, geschwängert mit vielerlei Gerüchen, staute sich die gerade noch atembare Luft zwischen Decke und Boden. Sie erzeugte einen schwer zu beherrschenden Brechreiz. Zu den als Dreck, Schweiß und Exkremente erkennbaren Ausdünstungen gesellte sich gerade noch spürbar der Gestank von Blut. Die sich unterschwellig aufbauende Angst forderte Aufmerksamkeit. ‚Wo waren die anderen Menschen? Wo war man selbst gelandet?‘
Warnende Vorbehalte des Unterbewusstseins waren plötzlich schmerzhaft präsent. Sie nicht wahrhaben wollend, versuchten Hoffnungsgefühle sie beiseite zu drängen. So schnell, wie das Warnsignal entstand, verlor es sich schon wieder. Zurück blieben tief im Unterbewusstsein lauernde, leise bohrende Fragen. Unbeantwortet aber nicht verstummen wollend. Was hätten Erklärungen überhaupt genützt? Wer weiß? Womöglich hätten sie die beginnende Angst sogar noch ins Unendliche getrieben. Gelinde Unruhe blieb letztlich die einzige Regung, die der Verstand sich gestattete. ‚War das jetzt die ersehnte Erlösung?‘ Sollte Bastians neue, glückbringende Zukunft so beginnen? Oder war dies nur ein anderer Weg in die Verdammnis – Bastian war der Verzweiflung nahe. Am liebsten hätte er in die Dunkelheit geschrien, nach Menschen seinesgleichen gesucht, doch er wagte es ja nicht einmal, sich zu bewegen, geschweige denn einen Laut von sich zu geben. Was diese Unfähigkeit auslöste, konnte sich Bastian nicht erklären.
Irgendwo, weit über Bastian, hasteten dröhnende Schritte über Decksböden. Unterdrückte, halblaute Töne und Rufe zerrissen dort die Stille. ‚Waren das nicht Schreie?‘ Unter Deck jedoch konnte ein Horcher sie eher ahnen, denn hören. Durch einige dumpfe Schläge schienen Decke und Wände zu erzittern. In kurzen Pausen dazwischen kratzte und schabte etwas über raue Flächen. Dann herrschte plötzlich schmerzlich bedrückende Stille. Nicht der leiseste Ton war zu vernehmen. Keine Bewegung zu spüren. Es schien, als würden selbst Bastians Atemzüge von der Dunkelheit verschluckt. Wie zum Ersatz dröhnte der eigene Herzschlag überlaut.
‚Welche Szenen spielten sich dort oben ab? Waren das die üblichen Geräusche auf einem Schiff? Verlud die Besatzung notwendige Güter? Fluchte man dabei? Oder brüllte jemand Befehle?‘ Sicherlich war das nur für die Neuankömmlinge ungewohnt, versuchte sich Bastian zu beruhigen. ‚Schiffsbetrieb verursachte halt derartige laute Geräusche.‘ Der lauschende junge Mann versuchte gar nicht erst, eine darüberhinausgehende, bessere Erklärung zu finden. Er befahl seinem Gehirn einfach, nicht weiter darüber nachzudenken. Auch wenn ihm das nicht so ganz gelingen wollte.
Völker und Nationen leben wie man weiß, in unterschiedlichen Rechtssystemen. In dem Land, in dem sich die in der Folge geschilderten Ereignisse abspielten, gelang es der führenden Schicht in einigen Fällen, verbrecherische Machenschaften geschickt zu verschleiern. Nun bleibt allerdings niemals wirklich alles geheim. Hier und dort sickern immer Informationen durch das Tarnnetz und bringen bzw. brachten verantwortungsbewusste Einzelpersonen dazu, sich aufzulehnen.
Ab einem gewissen Punkt schlug die Obrigkeit unbarmherzig zu. Den Aufbegehrenden schien nur noch ein einziger Ausweg denkbar, das Zurückweichen oder Ausweichen. Der Ehrlichkeit halber sollte lieber von Flucht gesprochen werden.
In dieser Situation tauchten plötzlich und unerwartet offensichtlich potentielle Helfer auf. Die wussten unverschämt gut zu argumentieren und flüsterten den betroffenen Menschen eine mögliche Passage ins Ohr, die aus dem Dilemma führte. Hoffnung und Zukunftsgedanke. Inzwischen führte man die Wünsche und Erwartungen bislang völlig Fremder über verschiedene Netzwerke punktförmig zueinander. Einzelpersonen und ganze Zusammenschlüsse Gleichgesinnter setzten sich plötzlich in Bewegung. Gemeinsam stark strömten die, einer vagen Hoffnung Folgenden, dem versprochenen Schlupfloch entgegen.
Mit dieser Masse verschmelzend, fiel auch Bastian absolut nicht auf. Er wurde Teil des wild zusammengewürfelten Haufens. Der junge Mann folgte dem alles bestimmenden Herdentrieb. Unaufhaltsam durch fremde Gegenden, Orte und nun durch schmale Gassen hinunter zum Hafen. Die beidseitig eng bebauten, schmalen, zuletzt beinahe schnurgeraden Gassen wirkten wie ein Trichter. Der inzwischen stolpernd vorwärtsdrängende Pulk fiel geradezu in die sich öffnende Weite eines großen Platzes.
Wie zum Verrat bereit, setzte währenddessen die Dämmerung ein. Sie gab sich allerdings kaum zu erkennen, sondern flüchtete umgehend in die Schwärze der Nacht. Gegen den nächtlichen Horizont erkannten die brennenden Augen der Flüchtenden jetzt schemenhaft die Silhouette eines Schiffes.
Ja, dort unten wartete es, das Schiff. Es ankerte gar nicht weit entfernt vom Pier. Allerdings nicht nahe genug, als dass jemand jegliche Einzelheiten registrieren konnte. Zumal irgendetwas die Sicht behinderte. Das war nicht die Dunkelheit. Es gab auch keinen Nebel. Die Unklarheit verursachte etwas, was von Bastian eher als eine Art Schleier bewertet wurde.
Trotzdem, einige Aufbauten und Masten ließen sich mehr oder weniger gut erkennen. Demnach konnte es sich bei dem Schiff dort durchaus um einen Segler handeln. Aller-dings irritierten die Ausmaße. Sowohl die Länge des Schiffes, wie auch die Höhe der Aufbauten mussten gigantisch sein. Außerdem – ein Segelschiff mit Decks in solch einer Anordnung? Sehr befremdlich und eigenartig, wenn da nur die Masten nicht wären. Unter anderen Umständen hätte der Anblick vermutlich abgeschreckt. Doch in jenen Augenblicken entwickelte nicht ein einziger der vielen Menschen ein warnendes Gespür dafür.
Im Gegenteil, trunken von Erwartungen starrte alles mit brennenden Augen hinüber zum schemenhaften Schiff. Überhitzte Leiber drängten sich immer dichter zusammen. Unzählige Füße scharrten unruhig auf grobem Pflaster. Verhaltene Kraft, einer gespannten Feder gleichend. In der Luftglocke der Anspannung knisterte so etwas wie Elektrizität. Bereit, sich unvermittelt als greller Blitz zu entladen. Die Zeit schien auf einmal unbekannten Gesetzmäßigkeiten zu gehorchen. Sie verstrich in hin- und herpendelnde Unschlüssigkeit. Die Begriffe für Sekunden, Minuten oder Stunden erhielten den Status: Überflüssig. Der einzig gültige Zeitbegriff hieß: Erwartung!
Bastian, der ebenfalls innerlich brannte, verglich seine Situation mit der eines Kraftfahrers, der im Stau auf der Autobahn steht. Irgendetwas hemmt, aber es ist nicht erkennbar, was. Die allgemeine Unruhe verstärkte sich. Dann, die größtmögliche Zeit bis zur Eskalation wohl ausgereizt, öffnete sich ein Entlastungsventil. Auslöser dafür wurde ein halblauter Pfiff. Ein jeder der Wartenden reagierte darauf. Plötzlich gab es wiedererwachte Bewegung.
Schneller und schneller. Nicht einmal die wenig Vertrauen erweckenden, auf Duckdalben verlegten Planken, konnten die Masse jetzt noch stoppen. Unter dem geradezu sträflich unsicher errichteten Steg gluckste das Wasser. In ihm spiegelten sich die schwärzlichen Wolken des nächtlichen, im Moment ohne Sterne und Mond dunkelblauen, fast schwarzen Himmels. Die vielen Füße ließen die groben Planken erzittern und schwingen. Und dennoch schreckte nichts die vorwärtshastenden Menschen ab.
Wie alle vor und nach ihm, nutzte Bastian den schwankenden Bohlenpfad. Trügerische Sicherheit bot lediglich ein dünner, hüfthoch parallel zum Plankensteg gespannter Strick. Fast schon unerwartet war es dann tatsächlich geschafft. Die Lücke in der Reling des Schiffes lag hinter dem jungen Mann. Aus dem Dunkel heraus ergriff eine Hand Bastians Arm. Ob gewollt oder nicht, dem groben Zug musste man folgen. Sicht gleich null, es gab nirgendwo ein Licht. Mehr stolpernd als gehend überwand der Gezerrte undefinierbare Gegenstände, Türschwellen und Stiegen. Wie viele Male stießen Beine, Arme oder Kopf irgendwo an? Der stoßend und zerrend Geführte gab es schnell auf, solche Ereignisse zu zählen. Wenn aus derartigen unliebsamen Berührungen nur blaue Flecken entstanden, konnte ein Betroffener wahrlich schon zufrieden sein.
Endlich hörte das blinde Vorwärtshasten auf. Ein schmaler Flur und schließlich eine Tür bildeten einen Trichter in einen unbeleuchteten Raum. Irgendjemand zwang Bastian dazu, sich auf ein niedriges, hartes Lager zu setzen. Dunkelheit umfing den jungen Mann. Stickig, geschwängert mit vielerlei Gerüchen, staute sich die gerade noch atembare Luft zwischen Decke und Boden. Sie erzeugte einen schwer zu beherrschenden Brechreiz. Zu den als Dreck, Schweiß und Exkremente erkennbaren Ausdünstungen gesellte sich gerade noch spürbar der Gestank von Blut. Die sich unterschwellig aufbauende Angst forderte Aufmerksamkeit. ‚Wo waren die anderen Menschen? Wo war man selbst gelandet?‘
Warnende Vorbehalte des Unterbewusstseins waren plötzlich schmerzhaft präsent. Sie nicht wahrhaben wollend, versuchten Hoffnungsgefühle sie beiseite zu drängen. So schnell, wie das Warnsignal entstand, verlor es sich schon wieder. Zurück blieben tief im Unterbewusstsein lauernde, leise bohrende Fragen. Unbeantwortet aber nicht verstummen wollend. Was hätten Erklärungen überhaupt genützt? Wer weiß? Womöglich hätten sie die beginnende Angst sogar noch ins Unendliche getrieben. Gelinde Unruhe blieb letztlich die einzige Regung, die der Verstand sich gestattete. ‚War das jetzt die ersehnte Erlösung?‘ Sollte Bastians neue, glückbringende Zukunft so beginnen? Oder war dies nur ein anderer Weg in die Verdammnis – Bastian war der Verzweiflung nahe. Am liebsten hätte er in die Dunkelheit geschrien, nach Menschen seinesgleichen gesucht, doch er wagte es ja nicht einmal, sich zu bewegen, geschweige denn einen Laut von sich zu geben. Was diese Unfähigkeit auslöste, konnte sich Bastian nicht erklären.
Irgendwo, weit über Bastian, hasteten dröhnende Schritte über Decksböden. Unterdrückte, halblaute Töne und Rufe zerrissen dort die Stille. ‚Waren das nicht Schreie?‘ Unter Deck jedoch konnte ein Horcher sie eher ahnen, denn hören. Durch einige dumpfe Schläge schienen Decke und Wände zu erzittern. In kurzen Pausen dazwischen kratzte und schabte etwas über raue Flächen. Dann herrschte plötzlich schmerzlich bedrückende Stille. Nicht der leiseste Ton war zu vernehmen. Keine Bewegung zu spüren. Es schien, als würden selbst Bastians Atemzüge von der Dunkelheit verschluckt. Wie zum Ersatz dröhnte der eigene Herzschlag überlaut.
‚Welche Szenen spielten sich dort oben ab? Waren das die üblichen Geräusche auf einem Schiff? Verlud die Besatzung notwendige Güter? Fluchte man dabei? Oder brüllte jemand Befehle?‘ Sicherlich war das nur für die Neuankömmlinge ungewohnt, versuchte sich Bastian zu beruhigen. ‚Schiffsbetrieb verursachte halt derartige laute Geräusche.‘ Der lauschende junge Mann versuchte gar nicht erst, eine darüberhinausgehende, bessere Erklärung zu finden. Er befahl seinem Gehirn einfach, nicht weiter darüber nachzudenken. Auch wenn ihm das nicht so ganz gelingen wollte.
Rezension
Klappentext
Bastian Steinbräker muss alles Bisherige aufgeben. Er hofft, wie viele andere Menschen, auf versprochene, bessere Zeiten und ein sorgenfreieres Leben in angenehmerer Umgebung.
Gelingt es Bastian seine Wunschvorstellungen zu realisieren? Immerhin erwarten ihn auf dem Weg dorthin, plötzlich und unerwartet Gefahren. Es droht gar der Verlust des eigenen Lebens. Besonders im Verbund mit einem geheimnisvollen Rätsel, welches mit dem Begriff H a f e n g o t t umschrieben wird. Kann der junge Steinbräker es lösen?