Autor:
Sarina Maria Lesinski
Verlag:
Fabuloso Verlag, Bilshausen
Erscheinungsjahr:
2005
Sonstiges:
Taschenbuch
92 Seiten
Preis 9,50 €
ISBN 978-3-935912-17-4
Oder direkt beim Autor.
Leseprobe
Als ich 1997 beschloß, Mitglied in der Nordharzer Altertumsgesellschaft e.V. zu werden und mich fortan intensiv mit der Zeit des Hochmittelalters zu beschäftigen, wußte ich noch nicht, worauf ich mich da eigentlich einließ.
Am Anfang war das Leben im Mittelalterlager nichts weiter als ein Aussteigen aus dem Alltag. Endlich mal kein Telefon, kein Fernsehen, kein Staubsauger. Einfach die Seele baumeln lassen, in schönen Kleidern herumlaufen und viel lesen über die Zeitepoche, in die ich versuchte mich zurückzuversetzen.
Aber das war nur der Anfang.
Die Mitglieder unserer mittelalterlichen Traditionsgruppe „Milites de Regensteyn“ stellten sehr schnell fest, daß ein Zeltlager mit einem großen Suppenkessel und lautstarke Schaukampfübungen nicht alles sein konnten. Das hatten schließlich Dutzende anderer Mittelaltergruppen auch zu bieten, die landesweit wie Pilze aus dem Boden schossen.
Uns ging es um mehr. Unsere Ritter trugen keine Fantasienamen , sondern Namen authentischer Personen, die im 13./14. Jahrhundert tatsächlich gelebt und gewirkt hatten und zwar im Harzvorland, dem Machtbereich der Regensteiner Grafen.
Das bedeutete, viele Stunden in Bibliotheken und Archiven zubringen auf der Suche nach alten Schriften und Urkunden, aus denen man etwas in Erfahrung bringen konnte über die Regensteiner Rittergeschlechter. Egal, in welcher Stadt man gerade ist, immer werden Buchhandlungen und Antiquariate durchstöbert auf der Suche nach geeigneter Literatur über die Zeit des Mittelalters.
So wurden unsere Lagerwochenenden sehr schnell zu „Arbeitswochenenden“.
Erfahrungen und Bücher wurden ausgetauscht, Materialquellen erschlossen und jeder von uns fing an, seine bei einem Mittelalterhändler gekaufte „Erstausrüstung“ kritisch zu betrachten und auseinander zu nehmen.
Das war der Anfang der experimentellen Archäologie in unserer Gruppe und damit der Anfang eines spannenden Abenteuers.
Klappentext
Einblicke in die Entwicklung des textilen Handwerks
mit Schwerpunkt Brettchenweberei
Diese Broschüre erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich habe an Fakten zusammengetragen, was mir zugänglich war.
Darüber hinaus wollte ich einen Einblick geben in die spannende Welt der experimentellen Archäologie.
Ich will meine Leser ermutigen, selbst auszuprobieren, was man mit ein paar Brettchen und farbiger Wolle für zauberhafte Bänder, Borten, Taschen ect. entstehen lassen kann.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wenn einen das Webfieber erst einmal gepackt hat, will man nicht mehr aufhören.
Wie von selbst entstehen dann eigene Musterentwürfe im Kopf, man kreiert und kombiniert und wächst allmählich über die Phase des bloßen Nacharbeitens hinaus.
Deshalb ist die Zahl der Mustervorlagen auch gering gehalten und es handelt sich ausschließlich um einfach nachzuarbeitende Muster.
Sie sollen nur eine Anregung und eine Starthilfe für meine Leser sein.
Auch die kurzen Einblicke in andere textile Handwerkstechniken sollen neugierig machen und zum Ausprobieren anregen.
Auch würde ich mich freuen, wenn Sie, liebe Leser, sich mit mir in Verbindung setzen würden und mir von Ihren eigenen Erfahrungen mit der Brettchenweberei erzählen.
Das könnte vielleicht dazu beitragen, daß diese alte, fast vergessene Handarbeitstechnik neu belebt wird und das 21. Jahrhundert überdauert.