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Das Labyrinth im Spiegel

Autor:
Sarina Maria Lesinski
Verlag:
Fabuloso Verlag, Bilshausen
Erscheinungsjahr:
2005
Sonstiges:

Taschenbuch
250 Seiten
Preis 13,80 €
ISBN 978-3-935912-23-5

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Leseprobe
„Was würden wohl Thomas und Lukas, ihre Nachbarn im Studentenwohnheim, sagen, wenn sie mich in diesem Kleid sehen würden?“, fragte sich Maria. Da fiel ihr plötzlich das Märchen von Schneewittchen wieder ein, das ihre Urgroßmutter immer etwas anders erzählte, als es in den Märchenbüchern stand.

Mit einem verschmitzten Lächeln machte Maria einen unbeholfenen Kincks vor dem Spiegel und fragte dann :“Spieglein, Spieglein an der Wand….“

Weiter kam sie nicht, denn über ihr polterte es und sie hörte Anna schreien. So gut es ging raffte sie das Kleid und rannte aus dem Zimmer über den Flur zur Treppe.Schon auf der dritten Stufe kam sie ins Stolpern, der Reifrock verklemmte sich in den hölzernen Schnörkeln des Geländers.Maria fluchte und riß den Unterrock mit Gewalt aus dem Geländer, dabei brach sie ein Stück der hölzernen Verzierung ab.So befreit hastete sie nach oben, auf der zweiten Treppe ging es jetzt leichter, sie schien breiter zu werden und länger. Es waren zweiundzwanzig Stufen, Maria hatte sie als Kind oft genug gezählt. Jetzt schienen es mindestens doppelt so viele zu sein und wo kam das Stimmengewirr her, sie war doch mit Anna allein im Haus. Endlich, da war die Tür zum Dachboden. Maria hatte sie offen gelassen, jetzt war sie angelehnt und Musik drang heraus, ungewohnte Musik.Vorsichtig öffnete Maria die Tür einen Spalt. Was sie da sah, nahm ihr den Atem und sie befürchtete ohnmächtig zu werden.Da war kein Dachboden mehr, sondern ein Ballsaal. Kristallene Lüster hingen von der hohen Stuckdecke herab, auch die Wände waren mit Stuckornamenten verziert, die mit Blattgold überzogen waren.Tanzpaare bewegten sich anmutig über den Marmorfußboden. Die Frauen trugen Kleider aus Seide, Samt und Brokat mit Reifröcken darunter so wie sie selbst. Die Haare waren zu wahren Kunstwerken aufgetürmt und mit Blumen, Federn, kleinen Schiffchen und allerlei Gemüse geschmückt.Mitten im Raum stand ein Cembalo und auf einem zierlichen verschnörkelten Hocker davor saß eine Frau in einem dunkelroten Brokatkleid mit Wolken weißer Seide und kleinen Röschen. Die Spitzenärmel wehten wie Kinderröckchen im Wind während sie spielte.Und sie spielte wunderschön, die ungewohnte Musik zog Maria in ihren Bann.
Rezension

Klappentext

Auf dem Dachboden eines alten Hauses in Deutschland findet Maria ein wunderschönes Rokokokleid und einen Spiegel.
Gina entdeckt in Venedig ein Labyrinth, ein Fresco und eine Spiegelscherbe.
Was verbindet diese Funde? Die jungen Frauen suchen nach dem Geheimnis.

Ein Roman in dem die Grenzen zwischen Magie und Wirklichkeit fließend sind.